Derbysiege sind die schönsten Erfolge: Die erste Männermannschaft der TSG Giengen hat am Samstagabend vor nahezu voller Halle das Derby gegen die SG Herbrechtingen/Bolheim mit 36:34 (23:18) gewonnen. Es war zugleich auch der erste Heimsieg in der laufenden Saison für die TSG.

Im Sport werden zumeist Wettkämpfe ausgetragen, an denen man teilnimmt und die man gerne gewinnt. Manchmal geht es noch um eine Meisterschaft oder einfach nur um den sportlichen Erfolg. Dann gibt es Spiele, bei denen man mehr zu verlieren hat als nur ein Spiel. Es geht um Prestige, Ehre und Ordnung – es ist Derbyzeit. Die Vorzeichen für eine große Handballunterhaltung konnten also nicht besser sein und die Zuschauer sollten an diesem Abend nicht enttäuscht werden.

Es war schnell klar, dass man nur mit dem Herz in der Hand und der Bereitschaft zum Kampf das Spiel gewinnen könnte. Nach erstem zögerlichen Abtasten, war es auch die TSG, die diese Tugend besser umsetzte. Sie ging Mitte der ersten Halbzeit das erste Mal in Führung und waren die präsentere Mannschaft auf dem Spielfeld. Eine höhere Führung als 11:7 konnten sie sich aber erstmals nicht erkämpfen. Die Gäste schafften es immer wieder mit guten Anspielen an die Kreisläufer die TSG zu Fehlern zu zwingen. Aber dadurch zeigten sich die Hausherren nicht sonderlich beeindruckt und kämpften sich unermüdlich Tor für Tor bis zur Halbzeitpause durch. Jetzt ging es darum, mit einem guten Gefühl in die Kabine zu gehen und sich eine gute Ausgangssituation für die zweite Halbzeit zu erspielen. Dies gelang dann auch mit Hilfe einer an diesem Tag überragenden Torhüterleistung. So konnte man schließlich mit einer verdienten 23:18 Führung in die Pause gehen.

Die zweite Halbzeit begann recht vielversprechend. Nach einem Durchhänger der TSG in der Anfangsphase, kämpften sich jetzt die Gäste zurück. Die SHB konnte vor vollen Zuschauerrängen, ihren Rückstand weiter aufholen und ihre Fans zum Jubeln bringen. Umstrittene Zweiminutenstrafen gegen die TSG und eine clever verteidigende SHB-Abwehr führte dazu, dass die Gäste immer mehr aufschlossen. Nach einer zwischenzeitlichen 2-Tore Führung, war nun die SHB am Drücker. Als dann Marius Bauer bei einem Tempogegenstoß umgeschlagen wurde und sich gefühlte zwei mal in der Luft gedreht hatte kam das Spiel dann nochmals in Fahrt. Die SHB wurde konsequenterweise für diese Aktion mit einer roten Karte bestraft. Aus einem 28:30 wurde ein 30:30 und es waren nur noch 10 Minuten zu spielen. Jeder kleinste Fehler konnte nun entscheidend sein und jedes Tor war jetzt doppelt so wichtig. Da kam es gerade recht, das ein Sebastian Schübelin im Tor der TSG stand. Trotzdem gaben die Gäste sich noch nicht geschlagen. Jetzt hieß es: Nerven bewahren. Die Abwehr der TSG musste nun konzentriert zu Werke gehen. Als Sebastian Schübelin dann anschließend mehrere Bälle der Gäste entschärfen konnte, wurde die SHB durch schnelles Tempospiel endlich in die Knie gezwungen, das Spiel war entschieden. Als Derbysieger ging die TSG Giengen mit 36:34 vom Platz und die Ordnung war wieder hergestellt.
Ein großes Lob geht vor allem an die ganz starke Unterstützung der eigenen Fans die zu keiner Minute des Spiels die Hoffnung auf einen Sieg verloren haben.

Es spielten: Sebastian Schübelin, Jochen Renelt – Nico Bollinger, Drilon Buqani, Thilo Schwarz, Patrick Weller, Dennis Schellenberger, Markus Roman, Bernd Kirschmer, Patrick Geyer, Benedikt Grötchen, Marius Bauer, Timo Wawrzinek